Barrierefrei

Botox

Hoffnung mit Nebenwirkungen

Das ist ja chic. Botox verwandelt den ein oder anderen Mund in einen vermeintlich ultimativen Kussmund. Ich kann jetzt mitreden. Zumindest, was die Nebenwirkungen angeht.
Die Liste ist lang. Beschäftigt habe ich mich mit den unangenehmen Auswirkungen einer Botox Behandlung allerdings erst, als ich das Gefühl hatte, irgendwie läuft da was aus dem Ruder.

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Um ein süßes Duckface ging es mir nie. Es handelt sich vielmehr um einen Spitzfuß. Wobei dieser nicht die Folge eines Versuchs stilvoll zu gehen ist. Bei mir ist diese Fehlstellung des Fußes ein Nachspiel meiner unfallbedingten spastischen Lähmung. Hier sind die Muskeln ständig angespannt. Dummerweise völlig unkoordiniert, so dass die Zehen nach unten zeigen und der Fuß nicht flach auf den Boden kommt. Dies kann zu einer Deformation des Fußgelenks führen, was wiederum Probleme beim Gehen hervorrufen kann. Eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit.

Wie Brandbeschleuniger wirkte sich ein zweiter schwerer Unfall aus, aufgrund dessen ich wegen einiger Operationen mehrere Wochen ans Bett gefesselt war.

Um der Fehlstellung entgegen zu wirken und sie einigermaßen erträglicher zu machen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als da wären Physiotherapie, die verschiedensten Medikamente, oder Orthesen um das Gelenk zu stabilisieren und eben Botox Injektionen. Die Mittel meiner Wahl sind Physiotherapie, drei Mal pro Woche, eine ständig zu tragende Orthese und alle drei Monate drei Botox Spritzen. Meine ganze Hoffnung ein halbwegs belastbares Fußgelenk zu erhalten ruhten auf der Botox Behandlung.

Einsatz von Botox bei spastischer Lähmung

Auf Botox, dem stärksten Nervengift der Welt. Ich wollte damit nicht nur mal ein paar Fältchen glätten. Ich wollte eine nachhaltige Verbesserung meiner Mobilität. Denn eine spastische Lähmung ist nicht heilbar. Es ist eine Schädigung des zentralen Nervensystems. Eine Behandlung soll vor allem Beschwerden lindern, Folgeschäden reduzieren und die Bewegungsfähigkeit bestmöglich erhalten.

Ein dreiviertel Jahr nach meinem Unfall, hatte ich die erste Vorbesprechung für eine Botox Behandlung. Bis dahin war ich bezüglich meiner Rehabilitation auf noch keinen grünen Zweig gekommen, ganz im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, mit meiner Beweglichkeit ging es eher noch bergab. So griff ich gerne den Tipp meines Orthopäden auf, der mir vom erfolgreichen Einsatz von Botox bei spastischer Lähmung berichtete.

Zunächst habe ich mich bei Dr. Martin Bauersachs, meinem Neurologen, nach einer entsprechenden Behandlung für mich erkundigt. Er befürwortete Botox für mich, da mein Fußgelenk zwar eine Fehlstellung aufweist, doch frei beweglich ist. Für die Behandlung hat er mich dann an die neurologische Ambulanz der Städtischen Kliniken Dortmund, Beurhausstraße, überwiesen. Dort setzte man mich erst mal auf eine gut dreimonatige Warteliste.

Es geht nur mit Geduld

Bis zu meinem ersten Gespräch steigerte sich meine Hoffnung in die Wirkung von Botox nochmal ganz erheblich. Ich sah mich schon ohne Schiene ein paar Schritte machen.

Das Ganze wurde bei meinem ersten Besuch noch beflügelt. Zunächst nahm mich Eva Heiß, eine sympathische und kompetente Ärztin, in der Sprechstunde für Botulinumtoxin in Augenschein. Die betroffenen Muskeln wurden identifiziert. Die Dosis wurde festgelegt. Sie wird in Einheiten bemessen, nicht wie allgemein üblich in Milligramm. Ist Botulinumtoxin doch für den Menschen das mit Abstand tödlichste bekannte Gift. Schon ein zehn Millionstel Gramm wirkt tödlich. So könnte die Menge eines Salzkorns eine Stadt der Größe Nürnbergs vernichten.

In der Neurologie hingegen wird Botulinumtoxin seit Anfang der 1980er-Jahre als zugelassenes Arzneimittel in der Behandlung von Bewegungsstörungen eingesetzt. Unter anderem gegen Muskelspastiken. In den Muskel gespritzt wird die Signalübertragung von Nerven auf den Muskel blockiert. Es kommt zu einer vorübergehenden sogenannten Denervierung. Die bis dahin hyperaktiven Muskeln werden geschwächt und ziehen den Fuß nicht weiter in die Fehlstellung, so der Plan.

Aber ich musste noch einmal vier Wochen warten, dann ging es endlich los. Ich bekam meine erste Spritze. 400 Einheiten aufgeteilt auf drei Spritzen. Zwei davon bekam ich in die Wadenmuskulatur, eine in den Muskel direkt am Fußgelenk. Doch trotz der enormen Giftigkeit schwächt Botox die Muskeln nicht sofort. Die Wirkung entfaltet sich erst nach drei bis zehn Tagen und hält drei bis sechs Monate an. Danach werden die quasi ruhig gestellten Muskeln wieder aktiv.

Botox verleiht der Fantasie Flügel

Als ich die drei Spritzen bekommen und das Sprechzimmer verlassen hatte, zählte ich jede Minute. Das Ganze hatte etwas von einem Count-down. Ich schaute ständig auf meine Füße, ob die Wirkung nicht eventuell schon eingesetzt hätte. Doch von Entspannung meiner Muskeln noch keine Spur. Dafür verliehen die Spritzen meiner Fantasie Flügel. In Gedanken nahm ich schon meine Schiene ab und freute mich darauf, endlich wieder chicke Schuhe anziehen zu können. Keine High Heels, aber wenigstens schöne Sneakers.

Die Wirkung war dann doch ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Hatte ich gedacht, mit jeder Spritze wird das Fußgelenk ein wenig grader, bis der Fuß schwuppdiwupp wieder perfekt auf dem Boden steht. Die Muskeln am besten gleich so konditioniert, dass der Fuß gar nicht mehr wegknickt. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Mir wurde klar, dass die Realität weit von meinen Hoffnungen entfernt war. Ein Fußgelenk ohne Fehlstellung, das nicht wegknickt ist in meinem Fall ziemlich utopisch und mit Botox nicht erreichbar.

Aber vielleicht ist es sogar erreichbar, doch auf dem langen Weg dorthin verlor ich meine Zuversicht.

Bei mir begann der lange Weg mit 400 Einheiten. Die Dosierung ist zwischen 400 und 1.200 Einheiten variabel. Zunächst bekam ich die geringste Dosis. Es lässt sich ja alles noch steigern und so kann man beobachten, wie mein Fuß und ich auf das Botox reagieren.

Der Fuß wurde infolge der Spritzen zwar locker, was ja auch schon ein Erfolg ist, zeigte sich ansonsten aber ziemlich unbeeindruckt. Naja, es handelte sich um eine ziemlich geringe Dosis. Beim nächsten Mal wurden bereits 500 Einheiten gespritzt, dann 800 und danach 1.000. Anderthalb Jahre und neun, bzw. 27 Spritzen weiter trat Ernüchterung bei mir ein.

Die lange Liste der Nebenwirkungen

Ich wusste, dass die Injektionen einen hohen Kenntnisstand beim Anwenden verlangen und dass trotzdem Nebenwirkungen auftreten können. Letzteres schob ich gedanklich erst einmal beiseite. Zumal ich keine Schmerzen oder Schwellungen an den Injektionsstellen hatte, auch keine Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Schwindel, Übelkeit, allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz hatte ich zum Glück ebenso wenig wie Muskel – oder Gelenkschmerzen oder gar Probleme mit der mit der Blase.  Und so habe ich auf die Fragen meiner Ärztin und meines Neurologen nach den Auswirkungen der Botox Spritzen lediglich in Bezug auf meinen Fuß geantwortet, dass alles bestens sei. Der Fuß wurde schließlich merklich lockerer.

Trotzdem, ich musste immer häufiger daran denken, dass die Ausbreitung von Botulinumtoxin von der Stelle der lokalen Anwendung in andere Bereiche des Körpers, insbesondere im Nervensystem nachgewiesen ist und ihr Störungen und Schädigungen zugeordnet werden, wenn die Folgen auch noch nicht ausgiebig erforscht sind.

Dann traten Schwierigkeiten bei mir auf. Fast zeitgleich hatte ich mir allerdings kurz nach einer der Behandlungen den Kopf ganz ordentlich gestoßen. So nahm ich an, dass die Schwierigkeiten, die ich hatte, hierher rührten. Doch als auch ein paar Tage nach einer weiteren Behandlung, es waren wieder 1.000 Einheiten, die gleichen Beschwerden erneut auftraten kamen mir Zweifel. Könnten sie vielleicht doch von den Botox Spritzen herrühren? 

Die Liste meiner Nebenwirkungen

Eine berechtigte Frage. Seit meinem ersten Unfall sehe ich Doppelbilder. Daran habe ich mich im Laufe der Jahre gewöhnt, so dass sie kein weiteres Problem darstellen. Nach den letzten Botox Injektionen hatten meine Doppelbilder jedoch deutlich zugenommen, oder besser ich hatte das Gefühl, ich müsste meine Augen beim Sehen scharf stellen. Selbst das Luftholen ging nicht so leicht wie üblich. Was besonders dumm ist, wenn man einen Vortrag halten muss und an allen möglichen und unmöglichen Stellen nach Luft schnappt, wie ein Karpfen auf dem Trockenem. Außerdem blieb mir im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg. Mein Zahnarzt konnte sich freuen. Ständig hatte ich irgendwelche Bonbons im Mund, die meinen Speichelfluss anregen sollten. Mein Mund war so trocken, wie ein Sandsturm in der Wüste.

Meine anfängliche Begeisterung wurde ziemlich ausgebremst. Außerdem fühlte ich mich wie eine Schlenker-Puppe. Ich war völlig instabil. Und mit der allgemeinen Muskelschwäche ging auch noch eine allgemeine Lustlosigkeit einher. Wird jede Bewegung zur Strapaze verliert man halt schnell mal die Lust.

Wie geht es weiter?

Allmählich ging dann alles wieder in seinen gewohnten Zustand über. Bis zur nächsten Botox Injektion.

Doch vorher schilderte ich meine Beobachtungen meinem Arzt und meiner behandelnden Ärztin. Sollten wir es beim nächsten Mal vielleicht doch mit einer geringeren Dosis probieren? Oder gar ganz aufhören? Die Schwäche im Bein und gegebenenfalls auch die Sehstörungen können natürlich dosisabhängig auftreten, waren sich meine Ärzte einig. Aber die allgemeine Muskelschwäche sei höchst ungewöhnlich und in dieser ausgeprägten Form auch noch nicht vorgekommen. Das half mir auch nicht weiter. Bei mir machte sich zunehmend Widerwillen bemerkbar. Ich entschloss mich, die Dosis zu verringern Ich versuchte es nochmal, allerdings mit nur 500 Einheiten.

Dass mein linker Fuß jetzt wesentlich besser auf dem Boden stand quittierte ich als selbstverständlich, jede Schluckstörung hingegen schrieb ich den Botox Injektionen zu. Mir schien es, als könne ich die Auswirkungen nicht mehr objektiv beurteilen. Meine anfängliche Euphorie entwickelte sich geradezu zu einer Aversion. Was kaum verwunderlich ist. Wird jede Bewegung zur Anstrengung gerät die positive Sicht der Dinge schnell mal aus den Augen.

Ich weiß um das filigrane Zusammenspiel meiner Spastik. Seit Jahrzehnten lebe ich nunmehr damit. Genau wie mit meinen Doppelbildern. Ich habe mich damit eingerichtet.

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Doch, wird auch nur der kleinste Baustein im Körper verändert, wirkt sich das sofort auf den ganzen Bewegungsapparat aus. Lange Jahre konnte ich mehr oder weniger gut damit leben. Ich hatte mich arrangiert. Mit mir, meinem Körper und meiner Spastik. Erst nach dem letzten Unfall geriet alles außer Kontrolle. Ich bekam es nicht mehr ins Gleichgewicht. Und die Fehlstellung des linken Fußes brachte quasi das Fass meiner Geduld zum Überlaufen. So wollte ich um der Hoffnung willen, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.

Jetzt, ein halbes Jahr nach meiner letzten Injektion sitze ich hier mit einiger Botox Erfahrung. Ich kann festhalten, dass Botox an sich gerade auch bei der Fehlstellung des Fußes sicherlich eine gute Sache ist. Bei einer schweren Spastik, wie ich sie nun mal habe, sollte man die Nebenwirkungen, als Auswirkung auf den gesamten fragilen Bewegungsapparat, nicht unterschätzen. Denn was nützt es, wenn der linke Fuß endlich mal wieder locker auf dem Boden steht, der rechte dafür aber ganz locker wegknickt.  

Und nicht zu vergessen, es bleibt ja immer noch die Hoffnung ohne Nebenwirkungen…

Aufzug gesperrt – Dienstleistung geht anders

Es ist ärgerlich, wenn der Aufzug an einer Haltestelle der Stadtbahn defekt und folglich gesperrt ist. Keine Chance als Rollstuhlfahrerin hinauf oder hinunter zu kommen. Doch das kann bei der hohen Frequentierung der Stadtbahnaufzüge passieren.

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Was allerdings nicht passieren sollte ist, dass man Rollstuhlfahrerinnen, Leute mit Rollatoren oder Kinderwagen erst aus der Bahn steigen lässt, damit sie dann feststellen, dass der Aufzug außer Betrieb ist. Und um die drei Aufkleber GESPERRT wahrzunehmen, muss man ihnen schon recht nahe kommen.

Das geht gar nicht

Denn das heißt, man muss mit der nächsten Bahn eine Haltestelle weiter fahren und mit der entgegenkommenden Bahn wieder eine Haltestelle zurück fahren, um dann den hoffentlich funktionierenden Aufzug auf dem ursprünglichen, quasi gegenüberliegendem Bahnsteig  nach oben nehmen zu können.

Tatsächlich bedeutet es warten. Man muss warten, bis die nächste Bahn kommt. Dann muss man auf die Gegenbahn warten. Und immer muss man nochmal jemanden fragen, der einem in die Bahn hilft und natürlich auch wieder raus. Denn barrierefrei gehört nicht unbedingt zu den Attributen mit denen sich die DSW21 und ihre Stadtbahnhaltestellen schmücken können.

Warum gibt es keine Durchsagen?

Da es des Öfteren vorkommt, dass Aufzüge gesperrt sind, bleibt letztlich die Frage: Warum konnte der Schaffner nicht vor der Haltestelle eine kurze Durchsage machen, dass der Aufzug nicht benutzt werden kann? Das bewirkt zwar auch keine Wunder, erspart einem jedoch eine Menge Stress.

Denn eigentlich wollte ich einen wunderbaren Sommertag im Westfalenpark verbringen. Aber das völlig überflüssige Aussteigen und das Warten auf die nächste Bahn, sonntags dauert das gleichmal eine Viertelstunde, plus des Wartens auf die Gegenbahn, ließ zunächst einmal keine Freue aufkommen. Erst nachdem ich mir ein großes Eis gegönnt habe, kam die gute Laune zurück. Wenn ich es mir recht überlege, hätte mir die DSW21 das Eis spendieren sollen.  

Nachgefragt bei DSW21

Selbstverständlich habe ich sofort bei DSW21 per E-Mail nachgefragt, warum es in den Stadtbahnen bei derartigen Störungen keine kurze Durchsage gibt. Die Antwort der Abteilung Kundenresonanz:

…Kurzfristige Störungen halten sich zwar in Grenzen, können jedoch auftreten und entsprechende Informationen kommen somit leider erst verspätet beim Kunden an. Ein Umstand der sicherlich ärgerlich ist, sich jedoch nicht immer vermeiden lässt. 

 Wird ein Defekt eines Aufzugs gemeldet, wird umgehend versucht diesen wieder in Stand zu setzen. Die Weitergabe an die Mitarbeiter*innen der Stadtbahn ist somit in den meisten Fällen nicht zielführend, da Infos dahingehend nur zu Irritationen beim Fahrgast führen würden…

Auch aus dieser Antwort erschließt sich mir nicht, warum eine kurze Durchsage, dass der Aufzug an der nächsten Haltestelle außer Betrieb ist, zu Irritationen beim Fahrgast führen sollte. Vielleicht ja auch nur, weil es den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von DSW21 etwas unbequem erscheint, sich die Mühe zu machen, die Informationen weiterzugeben. So kann ich nur wiederholen, Dienstleistung geht anders.

Das Bismarck im Kaiserviertel

Immer wieder schön,
mit leichtem Punktabzug
für Rollstuhlfahrerinnen

Es sind die kleinen Dinge, die Freude machen. Wenn man beispielsweise in einem seiner Lieblingslokale den Kaffee so serviert bekommt, wie man ihn liebt, bevor man überhaupt ein Wort gesagt hat. Dann ist es ein Bisschen, wie bei guten Freunden. Das ist das Credo des Bismarck.

Die Küchenwirtschaft

Mit dem Prinzip Küchenwirtschaft setzt das Team auf Atmosphäre und Gemütlichkeit. Dem kann ich voll zustimmen und es auch als Rollstuhlfahrerin genießen.

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Das WC, nicht für jeden Rollifahrer geeignet. Dafütr aber ordentlich und sauber.

Die Bierkneipe Bismarck ist ebenerdig, die Bedienung ist nett. Man hat auf jeden Fall das Gefühl man ist willkommen. Nur die Toilette ist etwas schwierig. Sie ist zwar stufenlos erreichbar, allerdings etwas klein und keineswegs rollstuhlgerecht. Ein Rollstuhl, wenn er nicht gerade übermäßig breit ist, passt soeben hinein. Einen Haltegriff gibt es nicht. Trotzdem, die Toilette ist ebenerdig zugänglich, ordentlich und sauber und kann durchaus von „mobilen“ Rollifahren genutzt werden.

Die Schwierigkeiten mit der Toilette nehme ich in Kauf, wenn auch nur ungern. Doch man wird entschädigt. Mein Favorit ist das Panini mit Kochschinken, Camembert und Birne. Doch auch ein Strammer Lachs, ein Landbrot mit Räucherlachs und Rührei, kann sich sehen lassen. Genauso wie Quiche & Co, die bunten Salate, oder die leckeren Wraps. Herrliche Flammkuchen, Burger und Pasta runden das Angebot ab.

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Ein Frühstück auf der Terrasse geht eigentlich immer.

Aber ganz entzückend ist das Frühstücksangebot und wie sagte die Chefin so schön: Eigentlich kann man immer frühstücken, es können höchstens mal die Brötchen ausgegangen sein. Übrigens, die Kuchen sollte man sich auch nicht etngehen lassen.

So ist es für mich, gerade auch als Rollstuhlfahrerin, immer wieder eine Freude, mich im Bismarck an der Kaiserstraße aufzuhalten. Ein besonderes Vergnügen bereiten mir hier die Vormittage, an denen ich auf der Terrasse Sonne wie Gastlichkeit gleichermaßen genießen kann.




Das Bismarck, die Küchenwirtschaft.

  Das Bismarck

Bismarckstraße 1
44135 Dortmund
Tel. (0231) 53 400 111
(0231) 13751622

ÖFFNUNGSZEITEN
Mo – Fr 8.30 – 22.00 Uhr
Samstag 9.00 – 22.00 Uhr
Sonntag 9.00 – 21.00 Uhr

U-Bahn mit Schleudersitz

Ruhr Nachrichten vom 7.1.2021

Dumm gelaufen…

Ein Jahr ist es her, dass die U-Bahn eine Vollbremsung* machte und ich mit samt meines Rollstuhls in der Bahn umgekippt bin. Seitdem hat sich nichts geändert. Versteht mich nicht falsch, für mich schon. Ich erlitt einen Schulterbruch, schlug mir ordentlich den Kopf an und brach mir einen Wirbel. War ich vor diesem Unfall trotz meines Rollstuhls noch weitgehend unabhängig, so bin ich jetzt ständig auf Hilfe angewiesen. Doch bei der Stadtbahn hat sich nichts geändert. Die Wagen haben weiterhin keine rollstuhlgerechten Plätze. 

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Damit ich mich wenigstens festhalten kann stelle ich mich für gewöhnlich schräg vor den Sitz, der für Menschen mit Einschränkungen vorgesehen ist. Bei einer Vollbremsung hat man allerdings keine Chance. Das wiederum habe ich gelernt. Dabei wäre eine Lösung so einfach. Es wäre ein Leichtes und mit geringem Kostenaufwand möglich, Gurte an einigen Sitzen anzubringen, mit denen man den Rollstuhl einhaken könnte. Quasi Spanngurte zur Sicherung. 

Neue U-Bahn mit extra Platz für Rollis

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Der U-Bahnsitz an dem mit einem selbstmitgebrachten Gurt der Rolli festgemacht wird.

Jetzt könnte man ja sagen, die U-Bahnen der Linie U41 sind alles ältere Modelle, in den neuen Bahnen ist alles besser. Tatsächlich, in den neuen Bahnen ist mehr Platz und es gibt extra einen Platz für Rollstühle. Sogar mit Haltewunschknopf für Rollstuhlfahrer. Blöd ist jedoch, dass weit und breit kein Griff zum Festhalten ist –sonstige Sicherungen Fehlanzeige.

Selbst ist die Frau! Wie man so schön sagt. In diesem Sinne bringe ich meinen eigenen Gurt mit und lasse den Rolli von meiner Hilfe am Sitz festmachen. Da trifft es sich gut, dass ich nun ständig eine Hilfe bei mir haben muss…

*Übrigens, der Fahrer des Pkws, der die Vollbremsung ausgelöst hat, beging Fahrerflucht. Er konnte nicht ermittelt werden. Die Ermittlungen wurden von der Staatsanwaltschaft eingestellt. 

Aachen/Bistro – Leni Liebt Kaffee

daumen-hoch-emojiWunderbares Frühstück,     
auch für Rollstuhlfahrerinnen

Empfohlen hat es mir mein Mann und auch mich hat es überzeugt, das Bistro Leni liebt Kaffee.

Hier ist das Personal mehr als aufmerksam. Es hilft einem die Stühle zu verschieben, die Tische zu rücken bis alles perfekt ist und man mit dem Rollstuhl bestens daran Platz nehmen kann.

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Neben einer Tageskarte kann man auch abends einen guten Wein und viele kleine Leckereien genießen.

Auch mein Wunsch, das Baguette in der Hälfte durch zu schneiden, damit ich es mit einer Hand besser essen könnte, wurde in umsichtiger Weise erfüllt. Man servierte mir das äußerst leckere Baguette mit dem Ziegenkäse, den Walnüssen und dem Feigensenf auf Rucola Salat, in kleinen gut zu händelnden Scheiben. Dazu gab es einen wohlschmeckenden Kaffee, von dem ich gleich noch eine zweite Tasse genießen konnte. Denn das Beste, es gibt auch eine Rollstuhltoilette.

Es ist ein umsichtiges Konzept, die Damentoilette rollstuhlgerecht auszustatten. Darüber hinaus ist es auch noch ein Babywickelraum.

Hier scheint man willkommen

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Die Damentoilette ist rollstuhlgerecht ausgestattet.

Der Entwurf von Leni liebt Kaffee ist wohl durchdacht und so ist auch die Toilette nicht nur einfach rollstuhlgerecht, sondern von der Ausstattung her mit den schönen Fliesen sehr charmant.

Das Bistro oder besser gesagt, die Mikrorösterei, in der Altstadt von Aachen gibt es seit 2017.  Der Kaffee wird zwar nicht direkt im Laden, doch in Lenis umgebauter Garage jede Woche frisch geröstet. Es gibt außergewöhnliche Kaffeespezialitäten, sie haben immer drei verschiedene Bohnen, die regelmäßig wechseln, im Ausschank und dazu bieten sie ausgefallene Frühstücke an – und das den ganzen Tag. Am Abend kann man dann noch einen guten Wein und viele kleine Leckereien genießen.

Mit der Möglichkeit zum Draußen sitzen ist man hier auch im Sommer gut platziert. Das Leni liebt Kaffee ist äußerst empfehlenswert, nicht nur für Rollstuhlfahrerinnen.

P.S.: Selbstverständlich hat das Lokal einen ebenerdigen Zugang.

Café Thiele – Fulda

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Die Torten sind göttlich!        
Die Toiletten des Cafés für Rollstuhlfahrer leider nicht



Auf dem Domplatz kann man sich die Torten des Café Thiele vor schönster Kulisse schmecken lassen. Bereits seit 1892 existiert das älteste Café Fuldas mit seiner exklusiven Konditorei.

Don Giovanni, die Haustorte, ein lockerer Bisquit mit frisch pürierten Erdbeeren und Bayerischer Vanillecrème, lässt einen genauso dahinschmelzen wie die unvergleichlichen Schweizer Törtchen. Überhaupt ist die Kuchen- und Tortenauswahl des klassischen Cafés, mit täglich bis zu 50 verschiedenen Sorten, hervorragend. Hausgemachte Trüffel und Pralinen, oder handgeschöpfte Schokolade ergänzen das Ganze.

Und auch bei schlechtem Wetter kann man als Rollstuhlfahrerin das Angebot der Konditorei genießen. Der Eingang ist nämlich ebenerdig.

Das Dilemma der älteren Cafés

Leider ist, wie in den meisten älteren Cafés, keine Toilette für Rollstuhlfahrer im Café Thiele vorhanden. Sie befindet sich im Untergeschoss. Darüber kann einen auch das zuvorkommende Personal nicht hinwegtrösten. Da muss es leider bei einem Stück Torte und besser noch, bei einer Tasse Kaffee bleiben. Schade…!

Café Thiele

Öffnungszeiten

Montag Ruhetag
Dienstag – Samstag 9.00 – 18.00 Uhr
Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr

Adresse

Mittelstraße 2
36037 Fulda

Tel.: 0661 / 72774
Mail: info@cafe-thiele.de

Tipp für Rollstuhlfahrer

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Das Café Thiele verfügt zwar über keine behindertengerechte Toilette, doch direkt gegenüber des Cafés befindet sich ein öffentliches, rollstuhlgerechtes WC.

Fulda – Hotel Platzhirsch

ein-ok-emoji-fuer-das-hotel-platzhirschHier ist man als Rollstuhlfahrerin willkommen

Immer wieder gerne übernachte ich im Hotel Platzhirsch, wenn ich in Fulda bin. Ich genieße das reichhaltige Frühstücksbuffet genauso wie den herrlichen Blick auf den Domplatz, nachdem ich hervorragend genächtigt habe. Für Rollstuhlfahrer keine Selbstverständlichkeit. Denn was andernorts so alles als „behindertenfreundlich“, oder gar „behindertengerecht“ bezeichnet wird, ist schon abenteuerlich. Dem Platzhirsch würde ich aber auch als Rollstuhlfahrerin durchaus die Bestnote geben. Zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut in Ordnung ist.

Übrigens macht der Platzhirsch mit seiner zentralen Lage nicht nur seinem Namen alle Ehre. Für Rollstuhlfahrerinnen ist sie geradezu ideal, bei einem Stadtbummel löst sie das Problem der Suche nach einer behindertengerechten Toilette von ganz alleine.

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Ein höhenverstellbares Bett ist ein zusätzliches Bonbon.

Der Zugang des Hotels ist ebenerdig. Das behindertengerechte Zimmer ist großzügig geschnitten, hell und lichtdurchflutet. Es verfügt über ein höhenverstellbares Bett (Pflegebett), ein großes Bad, mit ebenerdiger Dusche, WC mit Haltegriffen, sowie einem Waschbecken, mit Ablagefläche und einem Notruf. Bleibt höchstens die absolut schwergängige Zimmertür zu bemängeln. Dafür ist aber das Personal freundlich und aufmerksam. Und selbst das Betthupferl auf dem Kopfkissen ist so hervorragend, dass man wiederkommen sollte.

Großzügiges, barrierefreies Bad

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Tipp:  
Restaurant Platzhirsch ist auch zu empfehlen

Übrigens kann ich auch das hoteleigene Restaurant sehr empfehlen. Auch hier wurden wir in keiner Weise endtäuscht. Und ob wir nun drinnen oder draußen unter den Arkaden gefrühstückt bzw. gegessen haben, ich kam mir zu keiner Zeit mit meinem Rollstuhl störend vor!

London – K Hotel Kensington

Das Zimmer ist rollstuhlgerecht,
der Zugang nicht

Die Lage, das Preis-Leistungsverhältnis und selbst das Frühstück, alles bestens. Für Rollstuhlfahrer ist das  K Hotel Kensington  jedoch ziemlich ungeeignet. Hatte doch die provisorische Rampe zum Überwinden der fünf Stufen am Eingang, statt der hierzulande als rollstuhlgerecht vorgeschriebenen sechs Prozent Gefälle locker eine Steigung von vierzig Prozent. Die Nutzung der Rampe schien mir mit meinem Elektrorollstuhl überaus gefährlich, auch wenn zwei Angestellte des Hotels helfen wollten. Letztendlich hat mein Mann erst mich und dann den Rollstuhl die Treppe rauf-, bzw. runtergetragen. Wir waren fünf Tage im K Hotel Kensington, da hatte er einiges zu tragen.

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Die steile, provisorische Rampe war mehr als ärgerlich, denn selbst, wenn ich sie genutzt hätte, wäre es ohne Hilfe zweier kräftiger Männer nicht möglich gewesen und das macht ein „eben mal“ Rein- und Rausgehen unmöglich. Das allerdings setze ich voraus, wenn sich ein Hotel laut eigener Aussage als „rollstuhlgerecht“ bezeichnet.

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Das geht gar nicht

So ist es bitter, wenn die Angaben des Hotels nicht zutreffen. Denn ich möchte mich weitestgehend eigenständig bewegen. 

Zwar war das Zimmer für Rollstuhlfahrer des K Hotel Kensington ok. Es gab den Auskünften entsprechend sogar sprachgesteuerte Hilfen. Es war großzügig geschnitten und verfügte über ein Notrufsystem im Bad und am Bett, zu dem auch jemand kam, kaum hatte man es betätigt. Selbst die oberen Stockwerke waren mit dem Aufzug erreichbar. Nur einen wirklich rollstuhlgerechten Zugang gab es eben trotz ausdrücklicher Information nicht. Doch genau dieser Umstand war es, weshalb ich das Hotel gebucht habe.

Geräumiges, barrierefreies Bad

Das Bad verfügte über ein erhöhtes WC mit Haltegriffen rechts und links, sowie einer ebenerdigen Dusche samt klappbarem Duschstuhl.  Das Waschbecken war sehr klein und eignete sich kaum zum Unterfahren, zumal es ziemlich niedrig hing. Was auch immer wieder nervig ist, es waren keinerlei Flächen zur Ablage vorhanden, weder auf dem Waschbecken, noch daneben oder an der Wand. Dabei wäre auf der Wand daneben genügend Platz gewesen und die Gäste – mit und ohne Rollstuhl – hätte es gedankt.

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